Was ist…?

Wie in allen Heilberufen, die die Medizin zur Grundlage haben, wimmelt es nur so von Fachbegriffen. Kein Wunder, dass man da als Laie nur schwer mitkommt. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, finden Sie hier ein paar häufig vorkommende Begriffe, die es vor allem in der Ergotherapie gibt. Sollten Sie trotzdem etwas nicht verstehen, so fragen Sie uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Legasthenie

Legsthenie ist ein erblich bedingte Schwäche im Lese- und Rechtschreiberwerb. Sie ist nicht durch mangelndes Üben oder reines Wissensdefizit entstanden, sondern ist auf eine herabgesetzte Aufmerksamkeit im Umgang mit Buchstaben und Wörtern, sowie eine differenzierte Wahrnehmung zurückzuführen.


Diskalkulie

Dyskalkulie ist eine erblich bedingte Schwäche im Umgang mit Zahlen und Mengen. Sie ist nich durch mangelndes Üben oder reines Wissensdefizit entstanden, sondern ist auf eine herabgesetzte Aufmerksamkeit im Umgang mit Zahlen und Mengen, sowie eine differenzierte Wahrnehmung zurückzuführen.


Taping

Ein Tapeverband (englisch: tape= Band) aus Pflasterklebeband, oft auch kurz als Tape oder Taping bezeichnet, wird zur Behandlung von Gelenken oder Muskeln auf die Haut aufgeklebt.


Es soll das Gelenk, anders wie eine starre Schiene, nicht vollständig ruhig stellen, sondern nur unerwünschte oder übermäßige Bewegungen verhindern. Die Wirkung beruht darauf, dass die auf der Haut haftenden Pflasterstreifen die auftretenden Kräfte auf die Haut übertragen und so beispielsweise den Kapsel-Band-Apparat eines Gelenkes stützen und die Wahrnehmung von Körperbewegung verbessern.


Zudem kann es Wassereinlagerungen (Lymphstau) im Gewebe entgegenwirken. Ein Tape kann an Armen, Händen, Beinen, Füßen und am Rücken angewendet werden.


AFS-Methode (AFS-Test)

AFS (Aufmerksamkeit, Funktion, Symptom) – Methode wurde vom Ersten Österreichischen Dachverband Legasthenie (EÖDL) entwickelt und dient der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Legasthenie.


Sie geht davon aus, dass der Störung eine Einschränkung in der Aufmerksamkeit in Verbindung mit Symbolen (also auch Buchstaben) und eine Wahrnehmungsstörung zugrunde liegen. Diese Störungen führen somit zu den bekannten Symptomen wie stockendes Lesen, viele Rechtschreibfehler, Abneigung gegenüber allem Geschriebenen...


In der Therapie werden nun genau diese Bereiche individuell gefördert – die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung. Außerdem gehört die Vermittlung von Alltagshilfen für das Üben mit zum Therapieplan.


Sensorische Integrationstherapie (SI)

Die Sensorische Integrationstherapie wurde von der US-amerikanischen Ergotherapeutin und Psychologin A. Jean Ayresentwickelt. Der Bedarf einer Sensorischen Integrationstherapie wird durch gezielte Beobachtung und standardisierte Tests festgestellt und daraus der Therapieplan abgeleitet.


Ziel der Therapie ist die Verbesserung der sensorischen Integration. Mittel sind die gezielte Reizsetzung bzw. das gezielte Reizangebot. Es geht um die Zusammenarbeit einzelner sensorischer Sinne, wie das Hören, Sehen und Fühlen, um die von der Umwelt geforderten Reaktionen auf entsprechende Reize zu verbessern.

So lässt sich die muskuläre Grundspannung beispielsweise durch lineare Beschleunigung (Rollbrettfahren, Trampolinspringen, Schaukeln in der Hängematte) verbessern.


Zur Anwendung kommt die SI-Therapie hauptsächlich bei Kindern. Jedoch auch im Bereich Geriatrie bei demenziell erkrankten Menschen kann sie leicht abgewandelt zum Einsatz kommen.


Visuelle Wahrnehmung

Als visuelle Wahrnehmung bezeichnet man die Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung optischer Reize im Gehirn. Voraussetzung für die visuelle Wahrnehmung sind fehlerfrei funktionierende Augen, die das aufgenommene Bild über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten, so dass es dort „ausgewertet“ (wahrgenommen) werden kann.

Da der Mensch sehr stark visuell orientiert ist, wird seine Entwicklung ebenso stark davon beeinflusst.


Zahlreiche Entwicklungsbausteine des Kindes sind von einer störungsfreien Wahrnehmung abhängig. So spielt sie z.B. beim Lesen-, Schreiben- und Rechnenlernen eine wesentliche Rolle.


Lauth-Schlottke-Training

Das Lauth-Schlottke-Training ist ein Aufmerksamkeitstraining für Kinder und wurde von den beiden Kinder- und Jugendpsychiatern Lauth und Schlottke entwickelt. Es ist insbesondere für Schulkinder mit AD(H)S geeignet und besteht aus verschiedenen Bausteinen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.


Grafomotorik

 

Die Grafomotorik beschreibt die komplette Leistung der Benutzung eines Schreibgerätes, welches von der Hand geführt wird. Störungen in diesem Bereich können sich durch Stiftfehlhaltungen, unleserliche Schrift, Abneigungen gegen das Malen oder Schreiben und Probleme beim Schreibenlernen zeigen. Sie können durch Entwicklungsstörungen oder Schädigungen des Gehirns oder des Schreibarmes hervorgerufen werden.


Bobath

 

Das Bobath-Konzept ist ein problemlösender Ansatz in der Befundaufnahme und Behandlung Erwachsener und Kinder mit neurologischen Erkrankungen. Das Konzept wurde von der Physiotherapeutin Berta Bobath und ihrem Mann, dem Neurologen und Kinderarzt Karel Bobath, entwickelt. Das Bobath-Konzept orientiert sich an den Ressourcen des Patienten.


Eingesetzt wird das Bobath-Konzept in der Behandlung von Säuglingen, Kindern und Erwachsenen mit zerebralen Bewegungsstörungen, sensomotorischen Störungen und neuromuskulären Erkrankungen wie Schlaganfall, Multipler Sklerose, intrazerebraler Blutung, Schädel-Hirn-Trauma, Erkrankungen des Rückenmarks, Enzephalitis, Hirntumoren, Morbus Parkinson und peripheren Nervenschädigungen.


Dorn-Breuß-Behandlung

Die Dorn-Breuß-Behandlung wird von uns als eine Wellnessbehandlung angeboten und kann im Rahmen der Ergotherapie nicht von der Krankenkasse bezahlt werden. Es geht darum, durch bestimmte Griffe die Muskulatur der Wirbelsäule zu lockern und anschließend verschobene Wirbel sanft wieder in ihre richtige Position zu bringen.